Streuobstwiese im Grubmühlerfeld - Biotopvernetzung erlebbar machen

Die Vorbereitungsarbeiten im Rahmen des Blühpakt-Projekts liefern derzeit ein ungewohntes Bild im Grubmühlerfeld. Hintergrund: Auf der Streuobstwiese wird auf einer Teilfläche derzeit der Oberboden abgetragen. Nach weiteren Vorbereitungsmaßnahmen und der Ansaat mit gebietsheimischem Saatgut werden die Pflanzen im Frühling wachsen und gedeihen und im Sommer dann in voller Blüte stehen.  An der artenreichen Streuobstwiese dürfen sich Bürgerinnen und Bürger, vor allem auch Insekten erfreuen.

„Das Projekt ermöglicht einen großen Schritt vorwärts in Richtung Biotopvernetzung und bietet den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, eine Umwandlung von intensivem Grünland in eine artenreiche Wiese mitzuerleben. Durch die Schaffung von so genannten Trittsteinen können wir für die in den Biotopen vorkommende Insektenwelt neue Lebensräume zur Verfügung stellen und so eine Ausweitung der Vorkommen und einen genetischen Austausch ermöglichen", freut sich Dr. Brigitte Kössinger, Erste Bürgermeisterin der Gemeinde Gauting. 

Das Gautinger Gemeindegebiet streckt sich über mehr als 55 Quadratkilometer Fläche in verschiedensten Nutzungen. Die Grünflächen im Siedlungsgebiet sind jedoch nicht besonders groß und – mit Ausnahme des Würmufers – auch nicht zusammenhängend. Dafür sind sie allerdings in hoher, dichter und kleinteiliger Anzahl vorhanden und bilden somit geradezu ein Netz.
Als unversiegelte Flächen sind sie wichtig für den Grundwasserhaushalt der Stadt. Sie filtern Lärm und Staub und sind nicht zuletzt unverzichtbarer Lebensraum für Tiere und Pflanzen.Zudem sind Grünflächen Räume für Erholung und Entspannung, erhöhen dadurch die Lebensqualität im Siedlungsgebiet und verbessern das Stadtklima.

Das jüngste Projekt zur Verbesserung des Lebensraumes für Insekten ist die Anlage einer bunt blühenden, artenreichen Streuobstwiese im Grubmühlerfeld, an der sich die Bürgerinnen und Bürger und vor allem die Insekten hoffentlich bald erfreuen können.

 

Ein Gaumenschmaus für Menschen und Insekten – die Streuobstwiese im Grubmühlerfeld

Die Gemeinde Gauting hat sich mit Ihrem Projekt „Biotopvernetzung erlebbar machen - ein Citizen Science Projekt“ gegen eine Vielzahl an Bewerbern durchgesetzt. Sie gehört zu den 100 Kommunen, die im Rahmen des Blühpaktes Bayern eine Zuwendung in Höhe von 5.000 Euro erhalten haben.

Der Betrag wird für die Umwandlung der Streuobstwiese Gauting im Grubmühlerfeld genutzt. Derzeit findet sich hier vor allem intensives Grünland, die Brennnessel als Nährstoffzeiger und eine artenarme Vegetation.

In Abstimmung mit der Biodiversitätsberaterin Frau Regina Gerecht, dem Kreisfachberater Herrn Jürgen Ehrhardt, Herrn Stefan Merkl vom Maschinenring Starnberg und Herrn Prof. Dr. Johannes Kollmann von der Technischen Universität München wurde ein Konzept erarbeitet, mit dem die Entwicklung zu einer artenreichen, blühenden Streuobstwiese erfolgen wird.

Auf zwei Teilflächen wird der Oberboden bearbeitet und abschließend muss eine Teilfläche durch Oberbodenabtrag und Mähgut-Übertragung von naturschutzfachlich hochwertigen Spenderflächen aus dem direkten Umfeld aufgewertet werden. Aber:

Was im Moment vielleicht im Zuge der Vorbereitungsarbeiten noch an eine Brache erinnert, wird spätestens im Frühling wachsen und gedeihen.

Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt übrigens von der Technischen Universität München. Ein Herzlicher Dank gilt allen Akteuren, die die Gemeinde bei diesem wertvollen Insektenschutzprojekt unterstützen!

Gestalten Sie unser grünes Gauting mit!