Filmfriend - Filmtipp des Monats
303 - Reisen, Reden, Verlieben: Ein leichtfüßiges Sommer-Roadmovie
Zwei Studierende werden zufällig zu Reisegefährten im titelgebenden Mercedes 303: Jan will seinen Vater in Spanien finden, Jule ihren Freund in Portugal besuchen. Auf dem Weg dorthin bleibt viel Zeit zum Reden und Debattieren, bis mit jedem Kilometer aus Sympathie Liebe wird. Regisseur Hans Weingartner ("Die fetten Jahre sind vorbei") erzählt von der behutsamen Annäherung – ehrlich und unaufgeregt. Entstanden ist ein ebenso realistischer wie romantischer Rede- und Reisefilm, der Tiefgang mit Leichtigkeit verbindet. In den Hauptrollen begeistern Mala Emde und Anton Spieker.
Buchtipp
Annett Gröschner: Schwebende Lasten
Standort: Belletristik - Grö
Hanna Krause, eine Magdeburger Arbeiterfrau, hat fast alle Verirrungen des 20. Jahrhunderts miterlebt. Die Versorgung ihrer sechs Kinder, von denen zwei während des Zweiten Weltkriegs gestorben sind, und später des invaliden Ehemannes muss sie selbst stemmen, sowohl privat als auch mit ihrer Arbeit im Stahlwerk. Annett Gröschner beschreibt hier detailliert und hingebungsvoll das Leben einer normalen Frau ohne übertriebene Psychologisierung und bleibt trotz der Härte der Geschehnisse meist bei einem heiteren und charmanten Ton.
Buchtipp
Hervé Le Tellier: Der Name an der Wand
Standort: Biografie - Chaix
Hervé Le Tellier kauft in einem kleinen südfranzösischen Weiler ein Haus, eine alte Keramikwerkstatt, um es zu renovieren und dort zu leben. Dabei entdeckt er auf der Wand Buchstaben, legt sie frei und erkennt denn Namen ‚André Chaix‘. Seine Recherchen ergeben, dass Chaix zur Zeit des Zweiten Weltkriegs als Partisane gegen die Nazis kämpfte und von diesen mit nur 20 Jahren getötet wurde. Le Tellier gelingt es, eine überzeugende Geschichte über Verdrängung, Erinnerung, Gewalt und Widerstand zu erzählen, die die Balance zwischen Einzelschicksal und Weltgeschehen gekonnt hält.
Buchtipp
Andreas Eschbach: Die Auferstehung
Standort: Krimi & Thriller - Esch
Die drei Fragezeichen sind seit Jahrzehnten bei Groß und Klein ungebrochen beliebt, aber dennoch war es etwas überraschend, dass jetzt mit „Die Auferstehung“ ein waschechter „Erwachsenenkrimi“ erschienen ist. Krimi-, Thriller- und Science-Fiction-Großmeister Andreas Eschbach ist eine packende Geschichte um eine seit Jahren im Amazonas Vermisste gelungen. Die junge Frau taucht plötzlich wieder auf und beschäftigt damit Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews, die nach und nach ihre eigenen Schlüsse daraus ziehen…