Fairtrade

Fairtrade-Gemeinde Gauting

Handel kann Menschen weltweit verbinden und Wohlstand schaffen, doch nicht alle profitieren davon. Internationale Wirtschaftsbeziehungen zwischen dem reichen Norden und dem ärmeren Süden sind häufig von Ungleichgewicht, einseitigem Nutzen und sogar Ausbeutung geprägt. 

Die Fairtrade-Bewegung arbeitet intensiv an der Verbesserung von Lebens- und Arbeitsbedingungen in Entwicklungsländern und schafft außerdem bei den Konsumenten eine Sensibilität für die weitreichende Bedeutung ihrer Kaufentscheidungen.

Die Mitwirkung im Fairtrade-Verbund bietet den Kleinbauernfamilien existenzsichernde Preise und lohnabhängigen Beschäftigten auf Plantagen, Blumenfarmen oder Teegärten bessere Arbeitsbedingungen. So kann die Entscheidung für fair gehandelte Produkte Vertrauen und Sicherheit für eine selbstbestimmte Zukunft schaffen.

Hier können Sie den aktuellen Fairtrade-Flyer Gauting herunterladen. Eine Karte auf der Innenseite zeigt Ihnen, wo überall in Gauting fair gehandelte Produkte erhältlich sind oder verwendet werden.

Gauting genießt jetzt wieder fair - Die neue Gauting Schokolade von fairafric

Endlich gibt es wieder eine leckere und vor allem auch faire neue Gauting-Schokolade. Nachdem der bisherige Produzent der ursprünglichen Gauting-Schokolade seinen Betrieb eingestellt hatte, waren die Gemeinde und das Umweltzentrum Öko & Fair intensiv auf der Suche nach einem neuen Lieferanten.

Fündig wurde die Gautinger Steuerungsgruppe Fairtrade schließlich bei fairafric, einem jungen Münchner Unternehmen, dass es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Wertschöpfungsstrukturen wirklich fair zu gestalten.

Made in Africa“. Ein Satz, welcher in der nahen Zukunft als Statement etabliert werden soll. Ein großes Ziel des Kontinents lautet, seine Wertschöpfung – das heißt, durch produktive Arbeit Rohstoffe in wertvollere Güter zu verwandeln – in den eigenen Ländern zu halten. Damit diese Zielsetzung erfüllt werden kann, ist ein fairer Handel wichtig – auf Augenhöhe! Nur so kann die Wirtschaft der Ursprungsländer vorangetrieben werden. Es ist notwendig und höchste Zeit, durch die Verlagerung der Wertschöpfungsketten eine bessere Wirtschaft in den Ländern des Globalen Südens aufzubauen.

Das Beispiel fairafric zeigt, dass und wie das funktionieren kann: Neben den höchsten Prämienauszahlungen pro Tonne Kakao in ganz Afrika, wird auch vor Ort in Ghana produziert und so Arbeitsplätze geschaffen. Dies erhöht die Wertschöpfung im Ursprungsland deutlich! fairafric produziert „from bean to bar“ in Ghana und verfünffacht so das lokale Einkommen für das Kakaoanbauland. Durch die Verlagerung der gesamten Wertschöpfungskette in den Globalen Süden werden Arbeitsplätze in der Weiterverarbeitung geschaffen, der Aufbau lokaler wirtschaftlicher Strukturen unterstützt sowie ein Handel auf Augenhöhe ermöglicht - und nebenbei super-leckere Schokolade produziert.

Im Herbst 2020 konnte die Fabrik in Ghana fertigstellt werden und sie ging in Betrieb. Um die Angelegenheiten rund um die Fabrik vor Ort besser zu bewerkstelligen, wurde mit der fairafric Ghana Limited ein Tochterunternehmen in Ghana gegründet. Dadurch wird die neue Fabrik komplett durch ghanaische Hände geführt.

Zur Verkostung der fair produzierten und gehandelten Schokolade von fair afric im Restaurant Tati im Rahmen der Fairen Woche im September 2020 hatten sich viele interessierte Gautinger eingefunden. Nach der Vorführung des Films „Decolonize Chocolate“, der den Aufbau der Produktionsfirma und -anlage in Ghana beschreibt, fand dieVerkostung der verschiedenen Schokoladensorten statt. Die Teilnehmer konnten danach abstimmen, welche Sorten in Zukunft als faire Gauting-Schokolade eingeführt werden soll.
Auf Platz 1 lag die Zartbittere mit 70% Kakaoanteil, auf Platz zwei die Sorte Fleur de Sel mit 43% Kakaoanteil.

Im Landkreis ist die Schokolade von fairafric bereits seit einiger Zeit als SeenLiebe-Schokolade bekannt.

Die Grundsätze von fairafric sind:

  • keine Kinderarbeit in Kakaoanbau und Verarbeitung
  • menschenwürdige Arbeitsbedingungen
  • höhere Löhne und Sozialleistungen für die Kakaobauern in Ghana
  • Förderung von Kooperativen
  • garantierte Abnahmemengen und Einkaufspreise mit Fairtrade- und Bio-Zuschlägen
  • keine Pestizide und synthetischen Dünger
  • gentechnikfrei
  • Schulungen für Kakaobauern im Öko-Landbau
  • Wertschöpfung im Ursprungsland der Kakaobohnen („Fairchain“)
  • Schaffung qualifizierter und gut bezahlter Arbeitsplätze in GhanaZugang zu höherer Bildung für Kinder der Kakaobauern-Familien durch höheres Familieneinkommen
  • bessere Gesundheitsfürsorge
  • Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung Ghanas durch den Aufbau der lokalen Infrastruktur, die weitere Unternehmen mit Arbeitsplätzen anlockt
  • Bekämpfung von Armut und Arbeitslosigkeit als Fluchtursache

Die faire Gauting-Schokolade gibt es in den Sorten Zartbitter/Kakaosplitter und Vollmilch/Fleur de Sel.

Bezug ab sofort über das Umweltzentrum Gauting „Öko & Fair“. Dort finden Sie auch die Information, wo im Ort die faire Schokolade verkauft wird (u.a. im Eine Welt Laden und im Treffpunkt Stockdorf am Harmsplatz).

Gauting ist und bleibt Fairtrade-Gemeinde

Handel kann Menschen weltweit verbinden und Wohlstand schaffen, doch nicht alle profitieren davon. Internationale Wirtschaftsbeziehungen zwischen dem reichen Norden und dem ärmeren Süden sind häufig von Ungleichgewicht, einseitigem Nutzen und sogar Ausbeutung geprägt. 

Die Fairtrade-Bewegung arbeitet intensiv an der Verbesserung von Lebens- und Arbeitsbedingungen in Entwicklungsländern und schafft außerdem bei den Konsumenten eine Sensibilität für die weitreichende Bedeutung ihrer Kaufentscheidungen.

Die Mitwirkung im Fairtrade-Verbund bietet den Kleinbauernfamilien existenzsichernde Preise und lohnabhängigen Beschäftigten auf Plantagen, Blumenfarmen oder Teegärten bessere Arbeitsbedingungen. So kann die Entscheidung für fair gehandelte Produkte Vertrauen und Sicherheit für eine selbstbestimmte Zukunft schaffen.

Hier können Sie den aktuellen Fairtrade-Flyer Gauting herunterladen. Eine Karte auf der Innenseite zeigt Ihnen, wo überall in Gauting fair gehandelte Produkte erhältlich sind oder verwendet werden.

Die Gemeinde Gauting erfüllt weiterhin alle fünf Kriterien der Fairtrade-Towns Kampagne und trägt für weitere zwei Jahre den Titel Fairtrade-Gemeinde. Die Auszeichnung wurde erstmalig im März 2012 durch TransFair e.V. verliehen. Seitdem baut die Kommune ihr Engagement weiter aus.

Die Erste Bürgermeisterin Dr. Brigitte Kössinger freut sich über die Verlängerung des Titels: „Die Bestätigung der Auszeichnung ist ein schönes  Zeugnis für die nachhaltige Verankerung des fairen Handels in Gauting. Lokale Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft arbeiten hier eng für das gemeinsame Ziel zusammen. Ich bin stolz, dass Gauting dem internationalen Netzwerk der Fairtrade-Towns angehört. Wir setzen uns weiterhin mit viel Elan dafür ein, den fairen Handel auf lokaler Ebene zu fördern.“

Vor acht Jahren erhielt die Gemeinde Gauting vom gemeinnützigen Verein TransFair e.V. erstmalig die Auszeichnung für ihr Engagement zum fairen Handel, für die sie nachweislich fünf Kriterien erfüllen musste. In der Verwaltung und im Gemeinderat werden fair gehandelte Produkte wie Tee, Kaffee, Erfrischungsgetränke etc. angeboten und die Unterstützung des fairen Handels wurde vom Gemeinderat beschlossen. Eine Steuerungsgruppe koordiniert alle Aktivitäten, in Geschäften und gastronomischen Betrieben werden Produkte aus fairem Handel angeboten, die Zivilgesellschaft leistet Bildungsarbeit und die lokalen Medien berichten über die Aktivitäten vor Ort.

Gauting ist eine von mittlerweile über 650 Fairtrade-Towns in Deutschland. Das globale Netzwerk der Fairtrade-Towns umfasst mehr als 2.000 Fairtrade-Towns in insgesamt 36 Ländern, darunter Großbritannien, Schweden, Brasilien und der Libanon. Weiter Informationen zur Fairtrade-Towns Kampagne finden Sie unter www.fairtrade-towns.de

 

Die Staatliche Realschule Gauting hat sich erfolgreich für den Titel Fairtrade-School beworben

Die Verleihung des Titels Fairtrade-School an die Staatliche Realschule Gauting konnte aus Termingründen erst als „Nachzügler“ der Fairen Woche am 10. Oktober gefeiert werden. Begleitet von den herzlichen Glückwünschen und Grußworten der Ersten Bürgermeisterin und des Schulleiters Manfred Jahreis nahmen die Schülerinnen und Schüler der Steuerungsgruppe gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Sandra Sander und Elisabeth Huber die Urkunde von Carina Blischke, der Vertreterin von Transfair e.V. Deutschland entgegen.

weitere Informationen zu Fairtrade-Schools

Fairtrade-Steuerungsgruppe

Die Gautinger Fairtrade-Steuerunggruppe trifft sich drei bis vier Mal im Jahr, um die Kooperation zwischen den verschiedenen Akteuren in Gauting zu besprechen und Aktionen wie die Faire Woche zu planen, die jedes Jahr im September veranstaltet wird.

 

Voraussetzungen für den Titel „Fairtrade-Gemeinde“ sind

• die Bildung einer Steuerungsgruppe
• ein entsprechender Gemeinderatsbeschluss
• im lokalen Einzelhandel und in ausgewählten Gastronomiebetrieben: der Vertrieb von Produkten, die aus gerechtem Handel stammen und das entsprechende Gütesiegel tragen
• Fairtrade-Produkte in Schulen, Vereinen, Kirchen und Bildungsengagement
• Berichterstattung in der Presse und in den Medien

Sind die Kriterien erfüllt, wird der Titel „Fairtrade-Gemeinde“ zunächst für zwei Jahre verliehen.